Markowetz, R., Cloerkes, G. (2000). Freizeit im Leben behinderter Menschen. Theoretische Grundlagen und sozialintegrative Praxis. Heidelberg: Universitätsverlag Winter.

Das Fachbuch wendet sich an Praktiker, Theoretiker und Laien gleichermaßen. Umfassend, fundiert und verständlich geschrieben, wird der Lebensbereich Freizeit für Menschen mit Handicap in den Mittelpunkt des Interesses gerückt und aufgezeigt, an welchen Stellen Handlungsbedarf besteht, um das Feld der Freizeitgestaltung zu einem integrativen Raum der Begegnung und Inklusion auszugestalten. Markowetz und Cloerkes versammeln in diesem Buch auf gut 400 Seiten Aufsätze diverser Theoretiker und Praktiker unter den folgenden thematischen Abschnitten: Theoretische Grundlagen; Ausgewählte Aspekte der gegenwärtigen Freizeitdiskussion; Sozialintegrative Praxisbeispiele; Zusammenfassung, Ausblick, Forderungen und Adressen.

Das Buch führt in gelungener Weise die Theorie und Praxis von Freizeit im Leben behinderter Menschen zusammen, zeigt Ideen, Möglichkeiten und Bedarfe auf. Highlight: Der abschließende Teil des Buches stellt eine Fülle von Adressen als "Markt integrativer Freizeitgestaltungsmöglichkeiten" (S. 377) zur Verfügung, die in folgenden Kategorien sortiert sind: Erwachsenenbildung, Reisen, Stadtführer für behinderte Menschen, Natur- und Freizeitführer, Sport, Kultur, Freizeitangebote & Clubs, weiterführende Angebote, Schlüsseladressen.

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Basale Selbstbestimmung

Elemente basaler Basale Selbstbestimmung (Überwindung des intellektuell verkürzten Verständnis von Selbstbestimmung, welches, zu Ende gedacht, Menschen mit schwerer geistiger Behinderung ausschließen würde (S. 93):

1. Selbstentscheiden - dem Menschen mit geistiger Behinderung bei den kleinsten Angelegenheiten des Alltags die Möglichkeit geben, zu entscheiden (Autonomieprinzip).

2. Erfahren der eigenen Wirkung - (Notwendigkeit der) Erfahrung, dass die eigene Aktivität grundsätzlich zu einem Resultat führt (Ausbildung der Kopplung von Handlung und Erfahrung).

3. Selbsttätigkeit - Selbstbetätigung im Sinne einer motorischen Aktivität aus eigenem Impuls, im eigenen Rhythmus. Selbstbestimmung wird hinsichtlich der kognitiven Anforderungen voraussetzungsloser. (S. 77 ff.)

 

Weingärtner, C. (2009). Schwer geistig behindert und selbstbestimmt. Eine Orientierung für die Praxis. Freiburg im Breisgau: Lambertus.