Waldschmidt, A. & Schneider W. (2007). Disability Studies, Kultursoziologie und Soziologie der Behinderung. Erkundungen in einem neuen Forschungsfeld. Bielfeld: transcript DS.

Textsammlung aus den relevante Themenfeldern der Disability Studies. Behinderung als verkörperte Differenz, Anschluss der Disability Studies an die Machtanalytik Foucaults u.a. Nicht ganz voraussetzungslos, trotzdem sollte dieses Buch Standartlektüre für alle sein, die mit dem Bereich Soziale Arbeit und Behinderung in Kontakt sind. Das Buch ist so aufgebaut, dass im ersten Teil die Grundgedanken und Ansichten der Disability Studies dargestellt werden, auf diese Perspektive aufbauend lassen sich die anderen Beiträge gut lesen. Die eingenommene Perspektive stellt dabei eine Bereicherung dar, sie enttarnt geläufige Denkstrukturen und zeigt an vielen Stellen auf, dass Voraussetzungen im Bereich Behinderung zu oft unhinterfragt als gültig angenommen werden.

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Verhaltensauffälligkeiten

"Geistig behinderte Menschen verfügen prinzipiell über die gleichen körperlichen und psychischen Möglichkeiten der Wahrnehmung, des Erlebens und Empfindens wie nicht behinderte Menschen. Es ist keine Frage, daß sie konflikthafte psychische Zustände erfahren und aushalten, die sich aus den Widersprüchen in der Interaktion und Kommunikation mit anderen Menschen, aus dem Ausgesetztsein gegenüber gesellschaftlichen Regeln, Normen und Werte entwickeln, und daß sie Anpassungsstrategien und Lösungen versuchen, verwirklichen oder dabei scheitern. Störende, absonderliche oder schädigende Verhaltensweisen sind immer zugleich Ursache und Folge bestimmter, spezifischer Bedingungen und sie haben innerhalb dieses Kontextes ihren Sinn. Sie sind Ausdrucksformen eines Menschen in seinem konkreten historischen Kontext." (S. 295)

Hennike, K. Aggressive Verhaltensweisen von Menschen mit geistiger Behinderung. In: Theunissen, G. (2001). Verhaltensauffälligkeiten - Ausdruck von Selbstbestimmung? Bad Heilbronn: Klinkhardt.