Waldschmidt, A. & Schneider W. (2007). Disability Studies, Kultursoziologie und Soziologie der Behinderung. Erkundungen in einem neuen Forschungsfeld. Bielfeld: transcript DS.

Textsammlung aus den relevante Themenfeldern der Disability Studies. Behinderung als verkörperte Differenz, Anschluss der Disability Studies an die Machtanalytik Foucaults u.a. Nicht ganz voraussetzungslos, trotzdem sollte dieses Buch Standartlektüre für alle sein, die mit dem Bereich Soziale Arbeit und Behinderung in Kontakt sind. Das Buch ist so aufgebaut, dass im ersten Teil die Grundgedanken und Ansichten der Disability Studies dargestellt werden, auf diese Perspektive aufbauend lassen sich die anderen Beiträge gut lesen. Die eingenommene Perspektive stellt dabei eine Bereicherung dar, sie enttarnt geläufige Denkstrukturen und zeigt an vielen Stellen auf, dass Voraussetzungen im Bereich Behinderung zu oft unhinterfragt als gültig angenommen werden.

...what about...

Basale Selbstbestimmung

Elemente basaler Basale Selbstbestimmung (Überwindung des intellektuell verkürzten Verständnis von Selbstbestimmung, welches, zu Ende gedacht, Menschen mit schwerer geistiger Behinderung ausschließen würde (S. 93):

1. Selbstentscheiden - dem Menschen mit geistiger Behinderung bei den kleinsten Angelegenheiten des Alltags die Möglichkeit geben, zu entscheiden (Autonomieprinzip).

2. Erfahren der eigenen Wirkung - (Notwendigkeit der) Erfahrung, dass die eigene Aktivität grundsätzlich zu einem Resultat führt (Ausbildung der Kopplung von Handlung und Erfahrung).

3. Selbsttätigkeit - Selbstbetätigung im Sinne einer motorischen Aktivität aus eigenem Impuls, im eigenen Rhythmus. Selbstbestimmung wird hinsichtlich der kognitiven Anforderungen voraussetzungsloser. (S. 77 ff.)

 

Weingärtner, C. (2009). Schwer geistig behindert und selbstbestimmt. Eine Orientierung für die Praxis. Freiburg im Breisgau: Lambertus.