Klee, E. (2004). »Euthanasie« im NS-Staat. Die »Vernichtung lebensunwerten Lebens«. Frankfurt am Main: Fischer.

Auf über 450 Seiten dokumentiert Klee die im dritten Reich durchgeführten Massentötungen von Bürgern, die als krank oder behindert gegolten haben. Klee zeichnet die Entstehung und die Umsetzung des Euthanasieprogramms nach und enthüllt, mit welchen Methoden die Massentötungen verschleiert und ideologisch legitimiert wurden. Das Buch stellt eine moralische Verpflichtung dar, mit allen Mitteln dafür zu sorgen, dass solche Taten nicht wiederholt werden dürfen, sondern der Wert eines jeden Menschen mit allen Möglichkeiten geschützt werden muss, besonders vor dem Hintergrund der Diskussion um Bioethik und Pränataldiagnostik.

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Verhaltensauffälligkeiten

"Geistig behinderte Menschen verfügen prinzipiell über die gleichen körperlichen und psychischen Möglichkeiten der Wahrnehmung, des Erlebens und Empfindens wie nicht behinderte Menschen. Es ist keine Frage, daß sie konflikthafte psychische Zustände erfahren und aushalten, die sich aus den Widersprüchen in der Interaktion und Kommunikation mit anderen Menschen, aus dem Ausgesetztsein gegenüber gesellschaftlichen Regeln, Normen und Werte entwickeln, und daß sie Anpassungsstrategien und Lösungen versuchen, verwirklichen oder dabei scheitern. Störende, absonderliche oder schädigende Verhaltensweisen sind immer zugleich Ursache und Folge bestimmter, spezifischer Bedingungen und sie haben innerhalb dieses Kontextes ihren Sinn. Sie sind Ausdrucksformen eines Menschen in seinem konkreten historischen Kontext." (S. 295)

Hennike, K. Aggressive Verhaltensweisen von Menschen mit geistiger Behinderung. In: Theunissen, G. (2001). Verhaltensauffälligkeiten - Ausdruck von Selbstbestimmung? Bad Heilbronn: Klinkhardt.